Das Technische Sicherheitsmanagement (abgekürzt TSM) wurde vor vielen Jahren von technischen Verbänden und Netzbetreibern entwickelt, um die Versorgungsqualität der öffentlichen Energienetze (Strom, Wasser, Erdgas, Wärme usw.) auf einem kontinuierlich hohen Niveau zu halten. Netzbetreiber wie die Gemeinschaftsstadtwerke können freiwillig ihre Aufbau- und Ablauforganisation in Bezug auf die Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen, allgemein anerkannten Regeln der Technik und berufsgenossenschaftlicher Vorschriften prüfen lassen.
Mit der Einführung eines TSM-Systems, das sich mittlerweile zu einem Branchenstandard entwickelt hat, sollen mögliche Defizite in der Organisation systematisch erkannt und behoben werden. Die Umsetzung der Vorgaben trägt zur Schaffung transparenter Strukturen, zur Erhöhung der Sicherheit gegen Organisationsverschulden und zur Einhaltung der Qualifikationsanforderungen bei. Aufwand und Nutzen stehen dabei in angemessenem Verhältnis zueinander.
Wir haben uns erstmalig 2017 und dann wieder 2022 dieser Herausforderung gestellt und die Prüfungen erfolgreich absolviert. Durchgeführt wurden die mehrtägigen Begutachtungen von unabhängigen Experten des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW), dem Forum Netztechnik/Netzbetrieb im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. und dem Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und Kraft-Wärme-Kopplung (AGFW). Den Prüfungen vorausgegangen ist eine intensive, mehrmonatige Vorbereitungsphase, bei der nahezu alle Abteilungen und Bereiche des Unternehmens involviert waren.
Für die Kundinnen und Kunden sowie für die Auftraggeber der GSW wird mit der Erteilung der TSM-Bestätigung der Nachweis über die technische Kompetenz und Leistungsfähigkeit der Energieversorgung erbracht.
Die Gültigkeit der TSM-Bestätigungen ist abhängig vom jeweiligen Verband, der die TSM-Begutachtung durchführt. Für den Allgemeinen Teil sowie die Fachteile Gas und Strom erfolgt nach drei Jahren eine Zwischenprüfung. Wiederum nach drei Jahren wird erneut eine vollständige Überprüfung des Unternehmens fällig. Im Wärmebereich wird eine Überprüfung der betrieblichen Abläufe in kleinerem Rahmen voraussichtlich einmal im Jahr erfolgen. In der Sparte Wasser haben die Zertifikate eine Gültigkeit von sechs Jahren mit Zwischenaudit nach drei Jahren. Unabhängig von diesen Vorgaben führen wir auf freiwilliger Basis einmal im Jahr ein System- und Prozess- bzw. Dokumentenaudit durch.
Nach der erfolgreichen Überprüfung der Sparten Erdgas, Strom und Wärme folgte jüngst die Überprüfung für die Sparte Trinkwasser durch den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Auch die vierte Prüfung bestanden wir mit Bravour. In der Sparte Trinkwasser haben die externen Prüfer bei den GSW vor allem das Mess- und Zählerwesen sowie den Hausanschlussbereich überprüft, da die Unterhaltung des eigentlichen Trinkwassernetzes in enger Kooperation mit dem Wasserversorger Gelsenwasser erfolgt. Die Gelsenwasser AG und die GSW haben für die Versorgung der Kommunen Kamen, Bönen und Bergkamen mit Trinkwasser als Gemeinschaftsunternehmen mit identischen Anteilen – jeweils 50 Prozent – die GSW Wasser-plus GmbH gegründet. Zwischen den beiden Anteilseignern wurden eine kaufmännische und technische Aufgabenteilung vereinbart.
Die TSM-Bestätigung für die Energiesparte Wasser ist bis 2028 gültig und wird nach drei Jahren mit einer Zwischenprüfung erneut begutachtet.
Weitere Informationen zur TSM-Prüfung gibt es auf der Internetseite des DVGW
Die für die TSM-Prüfung verantwortlichen Mitarbeiter der GSW freuen sich über die Zertifizierung im Technischen Sicherheitsmanagement für die Sparte Wasser (v.l.): Kai Kruppa (Abteilungsleiter Organisation), Jürgen Richters (Abteilungsleiter Versorgungsnetz Erdgas, Wärme und Wasser; Technische Führungskraft Wasser) und Kamil Wagner, der mit Ralf van Acken (fehlt auf dem Foto) die Prüfungsvorbereitungen unterstützt hat.